Aktuell: Südwestliche Altstadt II, Voruntersuchung
Kenzingen – Stadt an der Elz
„MÜHLEINSEL“ – allein schon der poetische Klang dieses Namens lockt auswärtige Besucherinnen und Besucher an diesen – inzwischen leider trostlos vor sich hindämmernden – Ort der mittelalterlichen Altstadt. Ein Blick in seine Geschichte lässt erahnen, welche Potenziale der städtischen Vergangenheit hier einer neuen, zukunftsfähigen Gestaltung harren:
- der topographische Erlebniszusammenhang der städtischen Wirtschaftsgeschichte: Wasserwirtschaft – Schiffahrt, Fischerei, Warentransport, Landbewässerung, Stadtmühle, Energiegewinnung, Elektrizitätswerk, Museum…
- allem voran: das Erlebnis eines Fließgewässers mit innerstädtischer Ufersituation – akustisch, optisch, atmosphärisch
- Eine potentielle Ufersituation, die derzeit durch unbedeutende Baulichkeiten (Flurstücke 316 – 320), durch massive Eisenlgeländer und Hecken völlig verstellt ist. Noch zeugt eine abschüssige Pflasterung zum Wasser hin von der zuletzt als Pferdeschwemme genutzten Ufersituation. Ein Überbleibsel des bis 1965 dort betriebenen Farrenstalls?
- Mit dem ehemaligen Schlachthaus (heute Restaurant/Hotel Mühleinsel) verbindet sich auch die Erinnerung an viele ehedem wirtschaftliche Belastungen des Flusses: Bleichbetrieb, Abwässer, Gerberei (?). Der Fluss sollte heute der Stadt und der Natur wieder zugeführt werden .
- Die gastronomisch genutzte Terrasse hinter den Hotel birgt Potenziale für gehobene Feier- und Mußestunden inmitten eines unvergleichlichen Inselgartens, der von einem kreativen Investor zum Leben erweckt werden müsste
„Dies ist die Geschichte der Kenzinger Elz. Sie war einst Bestandteil der Gründungsgeometrie und verleiht bis zum heutigen Tag der Stadt ein liebenswürdiges Flair.“
Reinhold Hämmerle in: Die Geschichte der Stadt Kenzingen Mensch, Stadt, Umwelt,Selbstverlag 1999, S.69
unmittelbar vor der Eisenbahnstrasse verschwindet die Kleine Elz unter den Häusern der Uferzone der Alten Elz, um ihr wieder zuzufliessen.
Zeichnung Bernhard Mensch
Visionen – Realisierungswege
Man stelle sich vor: der Roßmarkt umsäumt von einer abgetreppten Ufergestaltung in ganzer Breite des Elzufers, befreit von Stahlgeländern und Hecken und Parkplätzen, mittig eine große Sandkuhle mit Brunnen, in der Kinder Ihre Stadtburgen und Landschaften bauen, angrenzend die ehemalige Stadtmühle, in der die alte Turbine noch immer Strom erzeugt, jetzt als Schauobjekt in einem kleinen Museum für Energiegeschchte „von der Mühle bis zu den Zukunftstechnologien“, auf der Insel ein Hotel- und Gastronomiebetrieb gehobener Klasse mit Gartenwirtschaft, und auf der Insel unter Bäumen: Sommerkonzerte, Vereinspräsentationen, Candellight-Dinners u.a.m.